[f: la répète]


Ein Projekt von Petra Koehle / Nicolas Vermot-Petit-Outhenin, Riikka Tauriainen, 
edition fink (Georg Rutishauser) und Le Foyer (Gioia Dal Molin / Anna Francke)

Part II
11. Januar – 30. Januar 2016

Das Programm mit Arbeitsgesprächen und Leseproben wird auf dem Blog angekündigt. 

Arbeitszeiten
Mo, Mi, Fr 10–17 Uhr 









Im Rahmen des zweiteiligen Rechercheprojekts [f: la répète] arbeiten sechs Akteur_innen nach einer ersten Sequenz im vergangenen Herbst im Januar 2016 erneut gemeinsam bei Le Foyer im Kunstraum Réunion. Der Titel [f: la répète] verweist auf den Ausdruck «la répète» (auch «la répèt’»), der im umgangssprachlichen Französisch für Theater- oder Tanzproben verwendet wird. Als Kurzform von «répétion» beinhaltet der Begriff – im Gegensatz zu > Probe – aber auch das Element der > Wiederholung. Ein modulares und multifunktionales > Bühnensetting spielt auf die konzeptuelle Anlehnung des Projektes an den Modus der > Probe an und dient als visuelles und funktionales Bindeglied in Part II wiederum kollektiven, auf Austausch basierenden > Arbeitsprozessen.





Die von den Beteiligten gesetzten inhaltlichen Schwerpunkte sind neben der Gestaltung des von Südafrika geschenkten Konferenzsaales im UNO Hauptsitz in Genf, > subalterne Perspektiven im Zusammenhang mit Expeditionen im 19. Jahrhundert, das sozialistisch-feministischen Engagement von Flora Tristan (1803–1844) und der Begriff der > Feminotopie (Mary Louise Pratt). Ein weiterer Fokus besteht in der kritischen Befragung einer heteronormativ geprägten, kapitalistischen Gesellschaft. Der Auseinandersetzung mit diesen thematischen Strängen liegen postkoloniale Kritik und Theorie im Sinne eines Spektrums an Zugängen zu historischen und gegenwärtigen > Machtverhältnissen zugrunde. 

In Part I war neben Archiv- und Literaturrecherchen der Austausch mit Gästen zentral, etwa in informellen Arbeitsgesprächen, einem Le Foyer Talk von Sabian Baumann mit Serena O. Dankwa und Heinz-Jürgen Voss oder einem Live Set von Walid El Barbir, der sich mittels elektronischer Musik mit repetitiven Dynamiken auseinandersetzt. Das entstandene Material – Notizen, Audio-, Foto- und Filmaufnahmen – sowie Text- und Archivauszüge bilden den Ausgangspunkt für Part II, in dem an einem > Skript zur ersten Sequenz gearbeitet wird. Dabei dient das > Skript als ein Aufzeichnungsverfahren und mögliche Grundlage für eine weitere Aufführung oder Umsetzung. Der Übersetzungsprozess in eine schriftliche Form geht mit dem Auswählen, Überdenken, Erweitern und Einbinden einer Kommentarebene einher, aber auch mit Fragen nach der Visualisierung von archiv- oder lektürebasierten Recherchen und der daran gekoppelten > Produktion von Wissen und kulturellen Diskursen. Darin überlagern sich künstlerische, verlegerische oder kuratorische Praxis, eindeutige > Rollen und Funktionen werden nebensächlich. Arbeitsgespräche mit einem Gast aus der Dramaturgie sowie offene Leseproben ergänzen die Textarbeit. Das > Skript erscheint anschliessend als Publikation bei edition fink.

Le Foyer wird während Part II als Arbeitsort genutzt und ist während den Arbeitszeiten öffentlich zugänglich. BesucherInnen sind willkommen.