Matthias Gabi (*1981/CH,
lebt und arbeitet in Zürich) im Gespräch mit Roberto Ohrt (*1954/CL, lebt und
arbeitet in Hamburg)
Bilderfahrzeuge
Die Faszination für
fotografische Bilder und deren praktischen Gebrauch in unserer Alltagswelt
treibt den Künstler Matthias Gabi um. Er spürt den gegenwärtigen und
vergangenen Anwendungen von Fotografien aus unterschiedlichen Kontexten und
Medien nach. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem industriell gedruckten
Foto, das durch seine auflagenstarke Verbreitung in Zeitungen und Bücher unser
massenmediales Zeitalter und die Zirkulation von Bildern, wie wir sie heute
kennen, eingeläutet hat. Mit dem Kunsthistoriker und Kurator Roberto Ohrt
teilt Mattias Gabi das Interesse für Aby Warburgs kulturgeschichtliches Riesenprojekt,
den in den 1920er Jahren begonnene und unvollendet gebliebene
Bildtafelatlas Mnemosyne. Ausgehend von Warburgs Bildordnungssystem der
'guten Nachbarschaft', nach dem er Bilder aus der Antike bis zur Gegenwart in
sowohl wissenschaftlicher als auch assoziativer Vorgehensweise auf schwarze
Tafeln pinnte, spinnen Matthias Gabi und Roberto Ohrt den Bogen über die
Situationistische Internationale bis hin zur behaupteten Bilderflut der
Gegenwart.